Buchbinderlexikon

Damit wir beim Buchbinden und Ausrüsten die gleiche Sprache sprechen, finden Sie hier ein Lexikon mit buchbinderischen Fachbegriffen. Diese Sprachsammlung bauen wir ständig aus und halten sie aktuell. Deshalb sind wir dankbar für Ihre Anregungen, Ergänzungen  und gerne auch Ihre Kritik.
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A

siehe Fensterfalz

Das technisch notwendige Abrücken der Buchdeckel vom Buchrücken bzw. der Rückeneinlage, damit die Deckel beim Öffnen nicht spannen.

B

Bedruckter Papierstreifen zum Umlegen um Broschur oder Einband (wie Schutzumschlag mit eingeschlagenen Klappen), auch Buchbinde genannt.

Auch Hardcover genannt. Merkpunkte für einen Bucheinband: fadengeheftet oder klebegebunden, Vorsatz vorne und hinten auf erste oder letzte Lage geklebt, mindestens dreiteilige Buchdecke aus Karton und einem Überzugsmaterial

Siehe Buchschleife

Auch Hardcover genannt. Merkpunkte für ein Buch: fadengeheftet oder klebegebunden, Vorsatz vorne und hinten auf erste oder letzte Lage vorgeklebt, mindestens dreiteilige Buchdecke aus 2 Kartondeckeln, einer Rückeneinlage und einem Überzugsmaterial.

Auch Softcover genannt. Die Broschur kann drahtgeheftet, klebegebunden oder fadengeheftet sein. Sie wird je nach Bindeart in einen flexiblen Umschlag (bis ca. 450 g/m2) eingeheftet oder eingeklebt. Broschuren werden in den unterschiedlichsten Varianten hergestellt. Freirückenbroschuren, Englische Broschuren, Broschuren mit Schutzumschlag etc.

Die Bogensignatur ist eine Kontrollnummer mit Kurztitel, die jeweils unter dem Satzspiegel eines gefalzten Bogens oder auf dem Rückenfalz steht.

C

D

Mit der Druckform werden Planobogen bedruckt, die aus einem oder aus mehreren Falzbogen bestehen können.

Buchdecke, die aus drei Kartonteilen zusammengesetzt wird. 2 Buchdeckel aus Karton und 1 Rückeneinlage aus Karton. Diese Teile werden mit Gewebe, Papier, Kunststoffen, Leder oder Pergament als komplette Einbanddecke überzogen.

Maschinelle Drahtheftung von ein- und mehrlagigen Druckprodukten. Seitlich quer durch den Falz geheftet nennt man (Blockheftung) im Bund durch den Falzbruch geheftet nennt man drahtgeheftet einlagige Heftbroschur.

Die Dispersion ist eine Flüssigkeit, in der kleine feste Teile fein verteilt sind. Beim Dispersionsklebstoff bedeutet dies, dass der Klebstoff durch Verdunsten des Wassers abbindet, was eine längere Trockenzeit bewirkt. Dafür ist der Leimfilm dünn und sehr flexibel.

Buchdecke, die aus drei Kartonteilen zusammengesetzt wird. 2 Buchdeckel aus Karton und 1 Rückeneinlage aus Karton. Diese Teile werden mit Gewebe, Papier, Kunststoffen, Leder oder Pergament als komplette Einbanddecke überzogen.
Die Dispersion ist eine Flüssigkeit, in der kleine feste Teile fein verteilt sind. Beim Dispersionsklebstoff bedeutet dies, dass der Klebstoff durch Verdunsten des Wassers abbindet, was eine längere Trockenzeit bewirkt. Dafür ist der Leimfilm dünn und sehr flexibel.

E

Broschur mit bündigen Klappen


Verbinden des Buchblockes mit der Einbanddecke beim Buch oder des Buchblockes mit dem Umschlag bei der mehrlagigen Broschur.

F

Lineare Stellen, an denen das Material gefalzt und ähnlich einem Scharnier bewegt werden kann. Oft wird der Begriff auch für den letzten Bruch eines Falzbogens für das Weiterverarbeiten verwendet (z.B. im Falz geheftet).

Bei der Freirückenbroschüre wird die Broschur mit speziellen Bindeverfahren so eingehängt, dass der Umschlag am Rücken und im Bereich des Seitenleims nicht direkt mit dem Buchblock verbunden ist. Dadurch besitzt die Broschur ein besseres Layflat. Optimalerweise sollte die Broschur mit Dispersion oder PUR verarbeitet werden.

Eine französische Broschur ist immer geheftet, mit Vorsatz versehen, meist unbeschnitten, in einen Umschlag eingehängt, der ringsum vorstehende Kanten hat. Um diesen wird der bedruckte Umschlag gelegt und zu dessen Schutz mit Pergaminumschlag versehen.

Beim Folieren wird ein Produkt möglichst eng anliegend in Folie eingepackt, jedoch nicht anschliessend eingeschweisst. Folieren wird meistens für den Postversand eingesetzt.

Fette Linien oder Kurztitel, die auf dem äussersten Falzbruch von Druckbogen (am Rücken oder am Kopf) stufenweise übereinander gedruckt sind und das rasche Überprüfen der richtigen Bogenfolge ermöglichen.

Ein dreifacher Parallelbruch, der sich wie ein Fenster öffnen lässt.

Einfärben von Buchschnitten mit Körperfarben. Vorwiegend auf dem Kopfschnitt.

Der Falzbogen wird während des Falzvorgangs im Bund mit heisssiegelfähigem beschichtetem Faden verbunden. Beim Klebebindevorgang werden die einzelnen Lagen zusätzlich mit Klebstoff verbunden.

Die Heftlagen werden in sich und untereinander mit Faden verbunden.

G

Der Greiffalz dient zum Öffnen der Falzbogen bei der Weiterverarbeitung. Meistens ist der hintere Teil des Bogens (bei einem 16er die letzten 8 Seiten) ca. 10 mm breiter.

H

Auch Schmelzklebstoff genannt, besteht zu 100% auf Feststoffen auf der Basis von Vinylacetat mit etwas Wachszugabe. Er hat eine Verarbeitungstemperatur von 140–180 °C. Der grösste Vorteil dieses Klebstoffes ist seine sehr kurze offene Zeit von ca. 10 Sekunden, was ein sehr schnelles Weiterverarbeiten ermöglicht. Die Qualität der Bindung wird primär durch die mit Hotmelt ausgelöste Klammerwirkung erzielt.

Hinterkleben von Buchrücken erhöht die Rückenstabilität eines Buches.

Siehe Bucheinband

Gefalzter Bogen (kann auch aus mehreren gesteckten Bogenteilen bestehen), der als eine von mehreren Lagen Bestandteil eines fadengehefteten Buchblocks ist.

J

Die Japanische Bindung ist das Klebebinden von vorne geschlossenen 4er Bogen. Heute ist diese Bindeart ein Gestaltungselement, es ist „speziell“ und bringt Volumen! Ganz selten ist es innen bedruckt und lebt vom Durchscheinen.

K

Rohblock nach dem Zusammentragen auf seine lückenlose Reihenfolge überprüfen.

Partielles Verkleben von Blättern oder Bogenteilen.

Klebebindung ist ein Bindeverfahren, bei dem der aus gefrästen Einzelblättern oder speziell bearbeiteten Falzbogen bestehende Rohbuchblock mittels Spezialklebstoff verklebt und somit zu einem kompakten Buchblock verbunden wird. Klebebindetechnologie ist als Oberbegriff zu verstehen, der entsprechend der Verfahrenstechnik, z.B. Fächer-, Stanztechnik u.a., unterteilt wird.

Klappen am Umschlag einer ein- oder mehrlagigen Broschur, die entweder bündig aber meist leicht grösser als der Buchblock sind.

Sie soll bei der Klebebindung das Herausbrechen einzelner Blätter erschweren. Die Klammerwirkung wird durch Verwendung unelastischer Kunstharzklebstoffe und Einkerben des Buchrückens erreicht und erhöht die Strapazierfähigkeit wesentlich.

Zusammenkleben von zwei Nutzen, z.B. Papier auf Karton usw.

Zierband, das auf dem Buchblockrücken am Ober- und Unterschnitt angeklebt wird.

H

Auch Schmelzklebstoff genannt, besteht zu 100% auf Feststoffen auf der Basis von Vinylacetat mit etwas Wachszugabe. Er hat eine Verarbeitungstemperatur von 140–180 °C. Der grösste Vorteil dieses Klebstoffes ist seine sehr kurze offene Zeit von ca. 10 Sekunden, was ein sehr schnelles Weiterverarbeiten ermöglicht. Die Qualität der Bindung wird primär durch die mit Hotmelt ausgelöste Klammerwirkung erzielt.

Hinterkleben von Buchrücken erhöht die Rückenstabilität eines Buches.

Siehe Bucheinband

Gefalzter Bogen (kann auch aus mehreren gesteckten Bogenteilen bestehen), der als eine von mehreren Lagen Bestandteil eines fadengehefteten Buchblocks ist.

N

Ausheben eines Materialspanes an Karton und Pappe, um die Umbiegestelle zu präzisieren. Ist mit der Materialschwächung verbunden.

Vielgebrauchte, jedoch falsche Bezeichnung für das hintere Vorsatz eines Buches.

O

P

Mit einem Hochdruck-Messing- oder Magnesium-Cliché wird mittels Druck und Wärme (100 bis 140 °C) ein Bedruckstoff mit Farb- oder Goldfolien geprägt. Bei der Blindprägung wird eine Vertiefung in den Bedruckstoff auf die gleiche Art erreicht. Das Resultat ist durch die entstandenen Konturen der Vertiefung erkennbar.

Papierblätter mit Seitenzahlen versehen.

Der PUR ist ein reaktiver Schmelzklebstoff, dessen Abbindeprozess durch die Feuchtigkeit aus dem Papier und aus der Luft einsetzt und fortgeführt wird. Mit einer PUR-Bindung erreicht man eine optimale Blattkantenhaftung.

Stanzen von Loch oder Schlitzlinien in Papier und Karton, um Bogen oder Blätter abtrennen zu können. Die Lochperforierung wird eher gestanzt und die Schlitzperforierung kann auch rotativ in der Falzmaschine gemacht werden.

Seitenzahl

R

Materialverdrängung durch Herausarbeiten einer wulstartigen linearen Erhöhung im Karton, womit die gewünschte Umbiegestelle erzielt wird und gleichzeitig die Materialrückstellkräfte und die Bruchgefahr beim Falzen beseitigt werden. Nicht mit Stauchen zu verwechseln!

Am fertigen Produkt wird ein Register meist in den Frontbeschnitt gestanzt, um Kapitel im Werk einfacher zu finden.

Rubbelleim ist ein ablösbarer Klebstoff. Er wird zum Aufkleben von Karten verwendet, damit die Karte herausgelöst und die Leimresten wieder weggerubbelt werden können.

S

Die Arbeitsgänge, die unter dem Oberbegriff «stecken» verstanden werden, dienen zur Komplettierung einlagiger Produkte mit mehreren Falzbogen und/oder einzelnen Bogenteilen. Es werden folgende Begriffe unterschieden: Umlegen = leichter Bogen wird um den Falzbogen gelegt. Einstecken = zwei oder mehrere Bogenteile werden ineinandergesteckt.

Stauchen ist ein materiallockerndes Eindrücken von Biegelinien in Karton oder Pappe durch federndes seitliches Eingreifen von Biegebacken. Nicht mit Rillen zu verwechseln.

Stanzmarken dienen beim Registerstanzen dem raschen Finden der einzelnen Taps, sie werden je nach Stanzart abfallend auf den Buchblock gedruckt. Position bitte nach Rücksprache mit dem Buchbinder.

Wenn nicht genügend Material für einen Greiffalz vorhanden ist, kann, nach Rücksprache mit dem Buchbinder, auch nur eine Hälfte des Bogens einen Greiffalz aufweisen. Achtung! Ein Spargreiffalz ist aber kein kleinerer Greiffalz.

Mit Hilfe einer Stahlbandstanzform können auf einem Zylinder Formen und Linien ausgestanzt werden. Damit der Bogen und der Abfall aus der Maschine geführt werden können, werden in der Stanzform Stanzbrücken eingebaut.

Siehe Broschur

Der Seitenleim wird linear vorne und hinten auf der Broschur 5 mm breit aufgetragen. Er dient dazu, den Umschlag zusätzlich zur Rückenbeleimung mit dem Buchblock zu verbinden.

Der Seitenrill ist eine Öffnungshilfe bei der 4-mal gerillten fadengehefteten oder klebegebundenen Broschur. Der Seitenrill wird vorne und hinten 7 mm vom Rücken entfernt gerillt.

Grafisch gestalteter Werbeumschlag, der zugleich den Bucheinband vor Verschmutzung schützen soll.

Der fadengeheftete oder klebegebundene Buchblock wird gefälzelt und auf Seite 3 des Umschlages eingehängt.

T

Als Tap bezeichnet man jeden Registerschnitt beim Registerstanzen

U / Ü

Der Überzug ist das Material, mit welchem bei der Buchdeckenherstellung der Graukarton überzogen wird. Der Überzug muss aus einem strapazierbaren Material sein, meist aus Gewebe, Kunststoff, Leder oder laminiertem Papier.

V

Das Vorsatz ist «das dem Buch vorne und hinten vorgesetzte Papier». Meist wird ein 4er-Bogen eingesetzt, von dem eine Seite in die Buchdecke (Spiegelblatt) geklebt wird. Das frei bleibende Blatt wird das «fliegende Blatt» genannt.

W

WIRO ist eine Drahtkammbindung, welche im Bund des Blockes eingezogen wird. Der Drahtkamm besteht aus aneinandergereihten Schlaufen. Die ringförmigen Schlaufen greifen in Ausstanzungen und werden fest geschlossen, so dass ein Auswechseln von Blättern nicht möglich ist.

Falzart, bei der jeder Bruch um den vorhergehenden gewickelt wird.

Z

Unter Zusammentragen versteht man den Arbeitsprozess, bei dem die einzelnen Falzbogen und/oder Blätter für ein mehrlagiges Produkt in der richtigen Reihenfolge aufeinandergelegt werden.

Am Kopf des Buchblockrückens angeklebtes Textilband.